„Die Erhaltung und Pflege des in Handschriften und Drucken überlieferten historischen Kulturgutes gehört zu den unerlässlichen Aufgaben der Bibliotheken und der Antiquariate. […] Neben der dauerhaften Sicherung von Kulturgütern durch die öffentlichen Bibliotheken kommt dem Antiquariatshandel bei der „Hebung“ von privaten Sammlungsbeständen und Einzelstücken und der Vermittlung an neue Eigentümer besondere Bedeutung zu.“*

 

Aussagen zu Inhalt und Verfasser, gelten allgemein für jedes Buch (zumindest der gleichen Auflage) gleichnamigen Titels. Hieraus kann und soll sich der Kunde ein eigenes unabhängiges Urteil bilden, wir unterstützen dieses soweit uns möglich durch ergänzende Informationen, bibliographische Hinweise und wenn verfügbar fachliche Rezensionen.

Handwerkliche Qualität und Erhaltungszustand des Buches beschreiben wir mit aller möglichen Sorgfalt in unseren Zustandsbeschreibungen. Sie sollen ja einen ehrlichen Gesamteindruck des Buches erhalten und Ihre Wahl treffen können. Ihre Zufriedenheit ist unser Maßstab. Alle uns erkennbaren Mängel versuchen wir so verständlich wie möglich zu beschreiben, verzichten aber darauf, normale Gebrauchsspuren, die im Laufe der Zeit zwangsläufig entstehen, einzeln aufzuführen. Wir setzen die Erfahrung voraus, dass ältere Bücher in der Regel, jedoch nicht in jedem Falle, eher deutlichere solche Spuren aufweisen. Solche Beeinträchtigungen sind etwa geringfügige Flecken, Eck-Knicke einzelner Blätter oder auch normale Bereibungen des Einbands, wie sie zwangsläufig durch das wiederholte Ablegen und Aufnehmen des Buches auch bei sorgfältiger Behandlung unvermeidbar sind.

"Grundsätzlich soll die Erhaltung des augenblicklichen Zustands der historischen Objekte als vordringliches Anliegen beim Schutz des Kulturgutes gewährlistet werden. Auf buchbinderische Eingriffe, wie das Ausbinden von Einzelstücken aus Sammelbänden oder Reparaturen an historischen Einbänden u. ä. sollte möglichst verzichtet werden. Wenn solche Arbeiten zur Sicherung des gegenwärtigen Erhaltungszustands unumgänglich sind, sollten Sie fachgerecht, zurückhaltend und reversibel ausgeführt werden."*

Restaurierter Einband
Nachher
Vorher: Beschädigter Einband
Vorher

Zur Sicherstellung des Erhaltungszustandes lassen auch wir bei Bedarf -falls wertmäßig vertretbar- restauratorische Maßnahmen durchführen. Der Umfang richtet sich jeweils nach dem konservatorisch gebotenen Erfordernis. Hierbei lassen wir uns von unseren Buchbindern und Restauratoren beraten, auf deren Expertise wir uns auf Basis langfristiger Zusammenarbeit verlassen können. Luxusrestaurierungen lehnen wir ab. Kleine Erhaltungsmaßnahmen, wie Glättung von Eck-Knicken oder die fachmännische Pflege von Ledereinbänden nehmen wir inzwischen selber vor. Wenn Sie hierzu Fragen haben, freuen wir uns, sie beantworten zu können.

Schutzumschläge sind ein besonders heikles Kapitel und spalten das bibliophile Publikum in zwei Parteien: Die eine Partei, für die der Schutzumschlag wesentlicher Bestandteil und damit wertbestimmender Faktor eines Buches ist, und die andere Partei, die den Schutzumschlag als ein fast ausschließlich für den Schutz des eigentlichen Einbandes relevantes Accessoire betrachtet. Verlagsseitige Schutzumschläge sind eine recht neue Erscheinung, die erst nach dem 1.Weltkrieg den Markt erobert hat. So vorhanden, leiden Schutzumschläge unter dem Gebrauch und der Alterung am meisten. Eines der größten Probleme bei der Erhaltung von Schutzumschlägen ist es, die Verlängerung bereits vorhandener Einrisse zu verhindern. Hiermit einen Restaurator zu beauftragen ist nur in seltenen Fällen herausgehobener künstlerischer oder dokumentarischer Bedeutung geboten und wirtschaftlich vertretbar. Daher sind wir weniger puristisch und schrecken nicht davor zurück, selber Hand anzulegen. In diesen Fällen benutzen wir jedoch immer geeignetes neutrales reversibles Klebeband, das bei Bedarf mit geeigneten Mitteln vom Fachmann wieder entfernt werden kann.

Wir sind der Überzeugung, dass der Reiz eines Buches zunimmt, wenn es seine eigene Geschichte in sich trägt. Insofern freuen wir uns über Provenienznachweise, z.B. in Form von Namenseinträgen, Exlibris oder Bibliotheksstempel auf dem Titelblatt und sehen sie als Bereicherung, nicht als Mangel, an. In vielen Fällen konnten wir schon Werke in ihre ehemaligen Bibliotheken oder an Nachkommen des früheren Eigentümers vermitteln. Es macht uns Spaß, hier mit etwas detektivischem Gespür nachzuforschen.

Das Buch bleibt, die Bibliothek ist Geschichte

 

* aus dem Leitfaden für den Geschäftsverkehr zwischen wissenschaftlichen Bibliotheken und dem Antiquariatsbuchhandel, Stand März 2017.

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