Der Garten als Freiraum
Der eigene Garten ist nicht nur das beste Umfeld für ein Kind, die Welt zu entdecken und allein oder mit Freunden zu spielen, herumzutollen und seine Energien loszuwerden, sondern gleichzeitig auch ein Raum, in den die Eltern ihre Kindern ohne Sorgen und ständige Aufsicht entlassen können. Voraussetzung: Versetzen Sie sich in Ihre eigene Kindheit und schauen Sie sich mit den Augen eines Kindes um. Was hätten Sie wohl alles angestellt? Geben Sie Ihrem Kind die Gelegenheit, eigene Erfahrungen zu machen, auch solche, die mit Tränen enden. Entdeckerfreude beinhaltet auch Enttäuschungen. Wie Sie die Balance zwischen kontrolliertem Risiko einerseits und Spielspaß andererseits halten, dabei helfen Ihnen geeignete Gartenbücher. Nützen Sie das Wissen anderer Eltern und erfahrender Pädagogen.
1. Schritt: Der giftfreie Garten
Besonders wichtig ist es bereits bei Baby und Kleinkind, den Garten giftfrei zu halten. Dabei ist es selbstverständlich, dass chemische Düngemittel oder Unkraut- bzw. Schädlingsvertilger vorsichtig eingesetzt und außerhalb der Reichweite der Kinderhände aufbewahrt werden. Da diese Mittel mit den nötigen Warnungsaufdrucken versehen sind und der Einsatz eine Vorbereitung bzw. eine bewusste Entscheidung benötigt, ist den Eltern dieses Risiko zumeist präsent. Aber Achtung: auch biologische Brühen sind nicht automatisch ungefährlich: sie können zu allergischen Reaktionen und Dermatosen führen. Nicht oder nur unzureichend bekannt sind hingegen oftmals die Vergiftungsgefahren, die von den Gartenpflanzen selbst ausgehen. Man muss dabei nicht immer an die extremen Risiken denken, sondern sollte von vorneherein auch weniger dramatische Beeinträchtigungen, wie mögliche Durchfallerkrankungen oder allergische Reaktionen, verhindern. Gerade hier kann allen Eltern nur geraten werden, den Garten (und natürlich die Wohnung) anhand eines geeigneten Buches zu analysieren. Klar, jeder von uns kennt einige Pflanzen oder Pflanzenarten, wie Oleander oder Wolfsmilchgewächse, von denen man Kinder fernhaften sollte oder die aus dem Umfeld von Kindern zu entfernen sind, aber über die Palette der heute angebotenen Gartenpflanzen kann dies nur noch ein erfahrener Botaniker oder Gärtner. Darüber hinaus ist ein Buch über Giftpflanzen auch auf Spaziergängen, im Urlaub oder in fremden Gärten eine Hilfe.
Unser Tipp: Bevor Sie Pflanzen aus Wohnung oder Garten entfernen, bringen Sie vorher einen hinreichend großen Zweig zum Gärtner oder in den botanischen Garten und lassen Sie sich Ihre Meinung bestätigen. Es ist für Ungeübte oft schwierig, einzelne Pflanzenmerkmale von denen ähnlicher, vielleicht ungefährlicher, Pflanzen zu unterscheiden.
2. Schritt: Der Kletter- und Tobegarten
Nachdem Sie Ihren Garten botanisch entschärft haben, gilt die Aufmerksamkeit den mechanisch-funktionalen Risiken. Hier muss besonders jungen Eltern immer wieder klar gemacht werden, dass es zum einen unmöglich ist, jedes Risiko zu beseitigen, noch pädagogisch wünschenswert. Vielmehr kann das Ziel nur sein, vorhersehbare Risiken zu vermindern. Als Beispiel seien genannt: Die Beseitigung von scharfen Kanten, spitzen Pfählen oder hervorstehenden Nägeln o.ä. Wenn also ein Weg rund ums Haus die Kinder einlädt, um das Gebäude herum mit dem Bobby-Car rennen zu fahren oder Fangen zu spielen, so werden sie das unvermeidbar tun. Also gilt es, Risiken hier mit den Augen des Kindes zu entdecken. Überlegen Sie auch, ob Ihr Garten übersichtlich ist. Übersichtlichkeit hilft den Kindern und Ihnen. Vielleicht ist es sinnvoll, (vorübergehend) ein Beet einzuebnen und mit Rasen einzusäen.
Denken Sie daran, dass Gartengeräte die Qualität von Waffen haben können. Zeigen Sie Ihren Kindern frühzeitig, wofür sie genutzt und wie sie gehandhabt werden. Lassen Sie Ihr Kind unter Aufsicht damit arbeiten. So verliert der Umgang damit den Reiz des verbotenen und das Kind verliert das Interesse. Vielen Verletzungsgefahren können Sie durch vorbildlichen Umgang mit Ihren Geräten und sorgfältiges wegschliessen vorbauen!
Es kann auch nicht Sinn der Sache sein, alle Bäume des Gartens zu entfernen oder auf den unteren Metern zu entasten. Hier hilft im Kleinkindalter vielleicht ein Zaun. Später, im Kletteralter, ist es am besten, gemeinsam mit dem Kind die Klettereignung des Baumes zu untersuchen und es unter Aufsicht üben zu lassen. Zusammen mit dem in geeigneter Weise vorgetragenen Wunsch, dass der Baum nicht strapaziert werden sollte, weil er der Mama oder dem Papa so gut gefällt, oder gerade den nötigen Schatten wirft, oder so schön blühen kann oder, oder… sollte die Verletzungsgefahren auf das Unvermeidbare zu reduzieren. Profitieren Sie hierbei von den gesammelten Erfahrungen zahlreicher Elterngenerationen, die in hilfreichen Büchern zusammengefasst wurden und werden.
3. Schritt: Der Spielgarten
Kinder wollen beschäftigt sein und suchen Möglichkeiten, ihre Phantasie auszuleben. Der Klassiker ist sicher der Sandkasten, der in keinem Garten für Kinder fehlen sollte. Darüber hinaus geben Gartenbücher wichtige Hilfestellungen, welche Spielmittel sinnvoll sind, welche sie sich sparen können und besonders, welche eher kontraproduktiv sind. Aber Bücher liefern auch wichtige Tipps zu Kauf, Aufstellung, Standsicherheit, Beschattung (Sonnenbrandgefahr und Hautkrebsprävention) usw. Für handwerklich geschickte Eltern oder die Großeltern gibt es zahlreiche Ideen und Anleitungen, wie sie die schönsten Spielgeräte selber bauen können, anstatt die 08/15 Ausführung aus dem Baumarkt aufzustellen. Spätestens beim Wunsch des Kindes nach einem Baumhaus müssen Sie doch selbst kreativ werden.
4. Schritt: Gemeinsam gärtnern
Es genügt nicht, Kinder in einem fertigen Garten aufwachsen zu lassen; eine große Heilkraft geht davon aus, wenn der Wohngarten gemeinsam mit allen Familienmitgliedern entweder aufgebaut oder dauernd verbessert und verschönt wird. … In dem Wohngarten, der die erweiterte Wohnung ist, werden die Kleinen zuerst am eigenen Beet die Freude am Pflanzen, Pflegen und Ernten erleben, sie werden hineinwachsen in das, was Vater und Mutter mit euch älteren planen, zeichnen und aufbauen.
Was sollen wir den Worten der bekannten Pädagogin hinzufügen. Nutzen Sie die Möglichkeit, in unserem Angebot die Bücher zu finden, die Ihren Garten zu einem echten Familiengarten machen. Da Kinder-Gartenbücher ein besonderer Schwerpunkt unseres Antiquariates sind, bemühen wir uns, Ihnen ständig eine große Auswahl an geeigneten Büchern anbieten zu können. Da sich unser Angebot jedoch laufend verändert, können wir Ihnen hier nur Appetit auf unseren Katalog machen, einzelne Bücher sind zu schnell verkauft, als dass wir Sie hier vorstellen könnten. Fragen Sie uns daher unbedingt, wenn Sie besondere Wünsche und Vorstellungen haben, wir werden Ihnen mit Freude konkrete Buchideen vorstellen.